Tourismus im Wienerwald

Sonderausstellung

20. Januar 2024 – 11. August 2024

Tourismus im Wienerwald – das Konzept und eine Vorschau auf die Sonderausstellung im Wienerwaldmuseum 2024

„Der Tourismus (auch Touristik oder Fremdenverkehr) ist die temporäre Ortsveränderung durch Reisen von Personen in Destinationen, die sich außerhalb ihres üblichen Wohn- oder Arbeitsorts befinden. Die reisenden Personen werden Touristen genannt.“ (Def. aus Wikipedia)
Mit dieser Definition scheiden alle kulturellen Zuzügler seit der Jungsteinzeit aus, denn die sind alle geblieben. Bei den Römern kann man streiten – die blieben von 15 v. Chr. bis 488 n. Chr.; aber Erholungsurlaube waren in der römischen Antike wohlbekannt.

Tourismus – Motivation, wozu und wofür?
Für die Tourist:innen sind Urlaube unterschiedlicher Tätigkeiten sicher persönliche Vorteile, für diejenigen, die aufgesucht (oder heimgesucht) werden, sind es meist wirtschaftliche Vorteile.

Wo findet Tourismus statt, welche Ziele werden angestrebt?
Natur und Kultur, Erholung und Sport, Event-Tourismus Natur im Biosphärenpark Wienerwald (BPWW); Erholung in der Natur mit Kultur fand schon seit der Antike statt. Für Erholung mit oder ohne Stress gibt es vielseitige Angebote:
Sport: Wander- und Klettersport, Gründung alpiner Vereine, Bau von Schutzhütten und
Aussichtswarten, Wegmarkierungen; Themenwanderungen (Geologie, Biologie, Kultur)
Reit- und Golfsport, Tennis; Schwimmsport (Bäder und Naturteiche) Winter- und Eissport (Schi, Rodel, Schlittschuh), Bau von Schiliften und Sprungschanzen, Bike-, Motorrad- und Autosport (u. a. auch Sportwagen-Rennen)
Event-Tourismus (Beispiele): 600 Jahre Hiataeinzug in Perchtoldsdorf; der Leonhardiritt u.v.a. da gibt es inzwischen viele (lokale) Angebote. Letztlich geschehen Tourismusveranstaltungen auch im Rahmen von Tagungen, Seminaren und Kongressen.

Tourismus im WW seit der Römischen Kaiserzeit?
Die jetzige Stadt Baden, früher röm. Aquae (als Heilbad), dann Padun (869 n. Chr.), heute Baden bei Wien; bei Mauerbach wurde eine römische Manseo (?) ergraben, möglicherweise ist es die Bezeichnung Citium (?) auf der Tabula Peutingeriana. Bekannt sind auch römische Meilensteine (z.B. am Scheiblingstein im Wienerwald).

Wallfahrten und Wallfahrtskirchen im Wienerwald
Ab dem Ende des 14. Jh. ist die Wallfahrt zum Marienbild der Wallfahrtskirche in Wien-Hietzing überliefert. Allerdings uferte die Wallfahrerei im Laufe der Zeit aus: „Vom Pilger zum Pülcher“ ergab sich daraus. Heute erfreut sich die „Via Sacra“ entlang von Wallfahrtskirchen durch den Wienerwald nach Mariazell höherer Beliebtheit.

Verkehrswege ebnen den Tourismus
Im Wienerwald sind seit langer Zeit Altwege bekannt, ebenso römerzeitliche Durchzugsstraßen. Mit dem Bau der Westbahn (1858 vollendet) wurde die Sommerfrische entlang der Bahn gefördert. Nun sind die Straßen der Neuzeit (z. B. die Westautobahn) Zufuhr-, aber auch nur Durchzugsstraßen um weiter weg Urlaub zu machen.

Dieses Konzept erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit – weitere Anregungen werden gerne entgegengenommen.

Zusammenstellung: Michael Götzinger


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