Archäologie und KuMst-Höhle

Archäologie

Die ur- und frühgeschichtliche Sammlung des Wienerwaldmuseums vermittelt einen Einblick in den Lebensalltag längst vergangener Zeiten.

Dabei fällt auf, dass Menschen der unterschiedlichsten Zeitepochen oft über Jahrtausende an ein und demselben Ort siedelten.

Beginnend in der Jungsteinzeit werden Steingeräte (z. B. der Antonshöhe in Wien 23., Mauer; datiert auf 4500 – 4200 v. Chr.) gezeigt.

Für die Bronzezeit steht das Modell der urnenfelderzeitlichen Wallanlage auf dem Buchberg bei Ma. Anzbach, bronzezeitliche Werkzeuge ergänzen das Bild der ersten umfassenden Metallverarbeitung.

Zwei Vitrinen sind der Eisenzeit gewidmet. Keramik aus der Hallstatt-Zeit und keltische Münzen sind Beispiele für die vielseitigen technischen Fertigkeiten dieser Zeit.

Den Funden aus der römischen Kaiserzeit ist eine große Vitrine gewidmet, eine weitere zeigt römische Münzen. Auf einer Wienerwaldkarte sind römerzeitliche Handels- und Militärwege eingezeichnet. Die Exponate reichen von Münzen über Alltagsgegenstände bis zu Ziegeln.

Mittelalter und Neuzeit: Im „Mittelalterraum“ werden die Themen Völkerwanderung und Awaren, Christianisierung und Babenberger, Pest und Osmanenstürme behandelt. Aus einer Privatsammlung sind Waffen der habsburgischen Heere des 15. – 17. Jhdt. ausgestellt.

Radiolarit
Radiolarit (Hornstein) mit (nachgebautem) Werkzeug aus Hirschgeweih, Antonshöhe in Wien 23., Mauer (Foto M. Götzinger)

KuMst-Höhle

Im Wienerwald sind knapp 300 Höhlen bekannt, wobei auch Kleinsthöhlen und Nischen mitgerechnet werden.

Sie kommen vorzugsweise in den Kalkvoralpen vor.
Die urgeschichtlichen Kult- und Opferhöhlen des südlichen Wienerwaldes sind aus einer Karte ersichtlich.

Ein neuer „Höhlentypus“ im Wienerwaldmuseum – eine Höhle als Gesamtkunstwerk

ist das Werk eines Bildhauers, der eine nach innen gerichtete Raumskulptur realisierte (im Jahre 1999 einzigartig in Europa!).

Auf einer Größe von nur zehn Quadratmetern wurde ein Höhlenraum gestaltet, der Geschichte erfahrbar und begreifbar macht.

Die Höhlenöffnung können Erwachsene nur in gebückter Haltung durchschreiten, wodurch der Innenraum größer erscheint. Sitzmöglichkeiten auf eingebauten Schwemmsteinen und –hölzern laden zum Verweilen ein und alle Sinne werden für ein gesamtheitliches Höhlenerlebnis geschärft. Die Höhle ist ein Ort der Ruhe.